Die unwürdige Greisin
Ja, sie wurde besprochen und man hätte mitschreiben können.
Kalendergeschichte:
Eine Kalendergeschichte ist eine kurze, einfache, volkstümliche und lehrhafte Geschichte. Der Begriff ergibt sich aus der Tradition und aus der Erwartungshaltung des Lesers heraus. Es können verschiedene Gattungen vertreten sein. Kalendergeschichten sind nicht unbedingt für Kalender geschrieben bzw. in solchen abgedruckt worden.
- Brecht schrieb die meisten Kalendergeschichten im Exil
- dreht Zeigefinger gern um (und Kalendergeschichten)
- ursprünglich wird in Kalendergeschichten der Zweifel gebrochen, bei Brecht provoziert
- nutzt den "Was ist denn hier los?"-Effekt
- Brecht isst gegen Stillstand
- Brecht nutzt die Gattung, um den biederen, Brecht-unwilligen Leser zu überrumpeln (Verfremdung)
- 1964 Verfilmung der unwürdigen Greisin mit einem WAHNSINNSERFOLG
Brechts Kritik am aristotelischen Theater in unserer Zeit
- Unterscheidung in quantitative und qualitative Aspekte
-
- feste Formvorstellungen: Protagonist, Deuteragonist, Tritagonist
- Rolle des Chorus
- gebundene Sprachform
- Entwicklung des Handelnden (Charakter)
-
- Aufbau $\Rightarrow$ Unterscheidung in innere und äußere Handlung
- Tragischer Umschwung tritt als Einsicht auf
- Der Dichter ist an Mythos gebunden. Sein Handlungsspielraum ist ebgrenzt.
- Einteilung in Menschenkategorien $\Rightarrow$ Zuordnung Tragödie, Komödie
- Furcht und Mitleid $\Rightarrow$ Karthasis
Brecht sieht (auf Grund der Karthasis) in den aristotelischen Theatern Rauschgiftbuden, in denen es als höchste Kunst gilt, im Zuschauer die größtmögliche Illusion zu erzeugen. Der Akt der Einfühlung ist der Grundpfeiler der herrschenden Ästhetik. Einem Mitfühlenden fehlt es an Distanz, wodurch er manipulierbar wird.
Brechts episches Theater
Aus dem Bedürfnis heraus, einem aktiven zweifelnden, denkenden Zuschauer zu erziehen, entwickelt Brecht das epische Theater.
Kerngedanken:
- keine Handlung, keine Helden und Charaktere im aristotelischen Sinne
- Verfremdung durch:
-
- distanzierende Bühnen- und Figurengestaltung
- Einbeziehung von Tatsachenberichten, Dokumenten, Songs, lyrischen Elementen
- Bänkelgesang
- dialektische Persönlichkeiten im Spannungsfeld der Gesellschaft
-
Das Leben des Galilei
- nicht die Geschichte selbst, sondern das Heute steht im Mittelpunkt
- Wissenschaftler als Mensch
- Verantwortlichkeit des Wissenschaftlers für das, was er der Menschheut an Forschungsergebnissen ge
Beleg, dass Galilei ein episches Theater ist
- Der Mensch ist Gegenstand der Untersuchung -> Es wird die Entwicklung des Galilei dargestellt
- keine lineare Handlung, Bilder stehen seperat
- Zuschauer wird der Handlung entgegengesetzz
- das gesellschaftliche Sein bestimmt das denken -> Macht der Kirche über die Menschen wird deutlich
- Veränderung des Menschen -> Entwicklung von Galilei sichtbar
- Erzählen
- Distanz
- Entscheidung
- veränderlicher und verändernder Mensch wird untersucht
- Spannung auf den Gang
- Welt, wie sie wird
- Beweggründe
Konflikt der Wissenschaft und Religion
naturwissenschaftliches Weltild | christliches Weltbild |
Kampf um das richtige Weltbild - neues Weltbild stellt religiöse Weltordnung in Frage | |
5. Bild: Beobachtungen bestätigt (Kopernikanische Kosmologie: Erde nicht im Zentrum des Universums | Beginn 1. Bild: Ptolemäus Beginn 3. Bild : Aristoteles 6. Bild: Kardinat |
6. Bild Galilei: "Himmel des Astronomen" = Himmel des Theologen | altes Wissen: Rechtfertigung durch Autorität = Bibel |
= neues Weltbild lässt keinen Raum mehr für wirklich existierendes göttl. Wesen -> Gott wird fraglich! | mit Hilfe philosophischer Argumente (Ursprung der Autorität Aristoteles) Vernünftigkeit und Notwendigkeit der biblischen Wahrheit aufzuweisen |
1. Bild: "Die Himmel, hat es sich herausgestellt, sind leer" 3. Bild: " Die Menschheit trägt in ihr Journal ein: Himmel abgeschafft." |
absurde Konsequenzen im Verhalten der im Verhalten der Hofgelehrten in Bild 4 sichtbar |
für Galilei Existenz Gottes unwesentlich | |
neues Wissen ( B. 3/9) gründet sich auf empirische Beobachtung | |
-> vernünftige Begründung beobachteter Tatsachen | |
vernünftige Zweifel | Glauben |
als einander ausschließende Wege zum Wissen |
3. Bild
++++Beschreibung der Situation:
10.1.1610 mittels Fernrohr Beweis des kopernikanischen WEltbildes, Sagredo erkennt die Gefahr, warnt Galilei
Thema
Glaube an die Vernunft
Inhalt
- Beobachtung des Himmels
- Entdeckung der Gelichartigkeit Mond-Erde
- Widerspruch
- Widerlegung der Lehre Aristoteles und Ptolemäus
- neues Weltbild hat keinen Platz für die Vorstellung eines außerhalb der menschlichen Seele wirklich existierenden göttlichen Wesens
- Galileis Glaube an die Vernunft
- will an den Florenzer Hof
Gesichtspunkte zur Interpretation von Monologen und Dialogen
Siehe Blickfeld, Seite 226
- Welche Funktion hat dieser Monolog im Zusammenhang des Stücks und in Hinblick auf den Zuschauer und Leser?
- Erläutern der Probleme mit dem neuen Wltbild, Gottgläubigkeit, Zweifel der Bevölkerung am Berispiel Sagrema
- In welcher Situation befindet sich der Sprecher/die Sprecherin?
- Frage raff ich nich…bzw. weiß ich nich wie die in dem Fall sinnvoll zu beantworten sein soll…
- Um welches Thema (welche Themen) geht es?
- Widerlegen des ptolemäischen Weltbildes
- Himmelsbeobachtungen
du kannst anfangen, wo ICH will!
- Welche Haltung, Einstellung, Stimmung, welche Handlungsmotive der Figur sind aus dem Monolog zu erschließen?
- Ist kein Monolog…
- Lässt sich eine bestimmte Struktur (Gliederung) des Textes erkennen?
- Wird ein bestimmtes Ergebnis erreicht (z.B. eine Erkenntnis und/oder ein Entschluss)?
- Galilei fasst den Entschluss, nach Florenz zu gehen
- Verhältnis der Gesprächspartner zueinander
- befreundet
- Art des Gespräches
- Diskussion, Galilei versuch Sagrema zu überzeugen, zwanglos
- Interessen, Absichten
- Galilei versucht Sagrema zu überzeugen
- Wie versuchen sie die Ziele zu erreichen
- Galilei erzählt von beobachtungen, erklärt, lässt ihn durchs Fernrohr gugg0rn
- Sagredo versucht Galilei davon abzubringen
Bild 8
Stelle die Ansichten, die der kleine Mönch und Galilei über dessen Entdeckungen und die Reaktion der Kirche jeweils vertreten gegenüber.
Welche Position vertritt Galilei hinsichtlich der Aufgabe der Wissenschaft? (Siehe Ende Bild 14)